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  • Katja Peteratzinger

Bad Camberger Musik heißt Peter Reimer

Aktualisiert: 4. Aug. 2021

Gitarrist, Sänger, Komponist, Autor, Dozent, Lehrer und ein netter, aufgeschlossener Mensch. All das ist Peter Reimer. Und ein prominentes Gesicht Bad Cambergs in der Welt der professionellen, klassischen Kunst und Kultur des Landes. Etwa alle drei Jahre setzt er mit einem weiteren Tonträger neue Impulse. Leidenschaftlich, berührend, verändernd sind sie, seine Anstöße. Er will, dass Menschen die Perspektive wechseln. Und das Schöne schätzen lernen.


Geschichten begeistern den Mittfünfziger und Musik die Geschichten erzählt. Und so nennt er Namen wie Bob Dylon (Dillon), Bruce Springsteen, James Taylor oder auch die deutschen Reinhard Mey und Hannes Wader als Vorbilder und musikalische Weggefährten. Auf die Frage, woher seine Vielfältigkeit komme, sagt Peter Reimer, „ich habe seit meinem 8 Lebensjahr jede Woche eine Single gekauft“. „Egal ob Klassik, Rock, Pop, Chanson, Irish-Folk“, ich habe alles gehört und alles gemocht“. Vermutlich ist das der Grund, warum er sich selbst als musikalischen Kosmopoliten bezeichnet.


„Der Mann auf der Bank“ ist seine Marke. Das Label für den konzertanten Peter Reimer. Seine Entschleunigungskonzerte sind Kult. Er verbindet dabei seine eigene loop-basierte Musik mit inspirierenden Wortimpulsen und versetzt die Zuhörerschaft regelmäßig in andachtsvolle, harmonische Stimmung. Zur Ruhe kommen ist dabei die erklärte Absicht. „Es gibt schließlich noch etwas Anderes, als unentwegt Dinge zu konsumieren und lautes Getöse“, sagt der sympathische Künstler. Achtsamtkeit, Empathie, die Qualität gelebter Beziehungen, Spuren hinterlassen - das seien die Dinge, worauf es ihm im Leben ankomme, sagt Peter Reimer. Und er ist dankbar für seine Resilienz. Die Verantwortung für das eigene Leben in die Hand zu nehmen, auch wenn es schwer bis sehr schwer wird, dabei auf Gottes Führung und die aus dem Glauben geschenkte Wirksamkeit zu vertrauen, das ist Peter Reimers Credo. Weitermachen, sich nicht unterkriegen lassen trotz widriger Umstände, diese Fähigkeit macht ihn zu einer starken Person.


Natürlich hat die Corona-Pandemie alles für Peter Reimer verändert. Durch den Wegfall nahezu aller Konzerte und vieler Auftrittsmöglichkeiten ist er zurückgeworfen auf einen kleinen Ausschnitt seiner Arbeit. Er hat seinen Gitarrenunterricht inzwischen zusätzlich ins Internet verlegt, betreibt einen YouTube-Kanal mit Lehrinhalten und entwickelt alleine und mit Partnern neue Konzertformate. Daraus ist für ihn die generelle Frage entstanden, wie künftig Konzertformen aussehen könnten. Vielleicht eine Mischung aus Präsenz- und Onlineformaten? Er tritt dabei für eine generelle Bezahlschranke für Onlinekonzerte ein, als Gegenpart zur freiwilligen Spende. Der Grund: Seiner Erfahrung nach schauten viele Leute zwar gerne die Konzerte an, spendeten dann aber nicht oder eben nur sehr wenig.


Es sei höchst besorgniserregend, sagt Peter Reimer, in welchem Ausmaß inzwischen eine „Entwertung des Musikmarktes“ stattfände. Mit dem kostenlosen Streaming oder Musikhören gegen eine geringe Flatrate sei eine neue Dimension erreicht, bei der das Geld an den Meisten, welche die Inhalte überhaupt erst schafften, im großen Stil vorbeigehe. Kostenlose Konzerte gegen Spenden, die mittlerweile selbst namhafte Künstler geben hält er für ein falsches Signal da sie seiner Ansicht nach dazu führen, dass Kunst weiter entwertet wird.


Er wünscht sich viel Kreativität, Solidarität und Freundschaftlichkeit im Kulturbetrieb der Zukunft. Schließlich hat er das Ziel, noch sichtbarer zu werden, gut von seiner Musik leben zu können, sein Wissen weiterzugeben und vor allem Menschen berühren zu können mit seiner Kunst …






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